Vernunft: Für einen Islam, der zur deutschen Gesellschaft passt

Vernunft: Für einen Islam, der zur deutschen Gesellschaft passt

Redaktion

Deutschland, Gesellschaft

Hinweis: Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Rechtsberatung dar. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen ausschließlich zu Informationszwecken.

Die vierte Deutsche Islamkonferenz will den Dialog mit Musliminnen und Muslimen in Deutschland vertiefen und gemeinsame Prinzipien für einen „Islam in, aus und für Deutschland“ entwickeln. Doch damit diese Konferenz einen echten Wandel bewirkt, muss sie sich mutig den realen Herausforderungen stellen. Ein Schönreden hilft nicht weiter – was wir benötigen, ist eine klare Haltung und eine Rebellion der Vernunft.

Die Geschichte des Islams in Deutschland: Von Goethe bis Gastarbeitern

Die Auseinandersetzung mit dem Islam ist keine neue Erscheinung. Schon im 18. Jahrhundert beschäftigten sich deutsche Dichter wie Lessing und Goethe mit dem Koran. Sie sahen im Islam entweder eine spirituelle Inspiration oder eine politische Gefahr. Später verband Deutschland sogar handfeste politische Interessen mit dem Islam, etwa unter Kaiser Wilhelm II. oder in der NS-Zeit durch Unterstützung des Großmuftis von Jerusalem.

Doch erst in den 1960er-Jahren kamen Muslime im Alltag Deutschlands an – zunächst als „Gastarbeiter“ aus der Türkei, später durch Familiennachzug und schließlich durch Fluchtbewegungen aus arabischen Krisenregionen.

Zwei Gruppen – zwei Haltungen

Die muslimischen Zugewanderten in Deutschland sind sehr unterschiedlich geprägt. Es gibt:

  • Säkulare Muslime, die sich anpassen, demokratische Werte schätzen und Teil der Gesellschaft sein wollen.
  • Strenggläubige Muslime, die eine Gegengesellschaft bilden, ihre Lebensweise erhalten wollen und sich bewusst abgrenzen.
LESEN:  Europa braucht klare Führung – und eine neue Gestalt

Besorgniserregend ist: Die zweite Gruppe wächst. Sie wird zum Teil direkt von autoritären Regimen wie der Türkei, Saudi-Arabien oder dem Iran unterstützt. Islamverbände wie DITIB oder der Zentralrat der Muslime spielen dabei eine zentrale Rolle – oft eher als politische Brücken der Herkunftsländer, weniger als religiöse Gemeinwesen.

Die Rolle der Islam Konferenz

Die Deutsche Islam Konferenz (DIK), nun in ihrer vierten Phase, soll eine neue Verständigung ermöglichen. Der Wunsch von Bundesinnenminister Horst Seehofer: ein Islam, der auf dem Boden des Grundgesetzes steht – ohne Einfluss aus dem Ausland.

Dazu wurden rund 180 Vertreter und Expertinnen eingeladen – von Wissenschaftlern bis zu Vertretern großer Verbände. Der Ansatz: mehr säkulare Stimmen, weniger Dominanz der bekannten Islamverbände.

Ein Islam für Deutschland: Was nötig ist

Ein echter Dialog gelingt nur, wenn wir offen und ehrlich sagen, was die deutsche Gesellschaft von allen Bürgern erwartet – auch von den muslimischen.

Zentrale Prinzipien für das Zusammenleben:

  • Trennung von Religion und Staat: Der Islam darf in keiner Weise Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen.
  • Primat des Grundgesetzes: Die Scharia hat in der Rechtsprechung keinen Platz.
  • Bildung und Wertevermittlung in deutscher Verantwortung: Der Religionsunterricht darf nicht in die Hände ausländisch kontrollierter Verbände gelegt werden.
  • Imamausbildung in Deutschland: Transparent, universitär, unabhängig von Ankara oder Teheran.

Konkrete Maßnahmen für Integration und Gleichberechtigung:

ProblemfeldForderung
Finanzierung von MoscheenVerbot ausländischer Gelder, volle Transparenz
Einfluss durch DITIB & Co.Keine Anerkennung als Körperschaft öffentlichen Rechts
Bildung und ErziehungKein Islamunterricht durch Verbände
Kopftuch an SchulenVerbot für Lehrerinnen und Schülerinnen
FrauenrechteNull Toleranz bei Kinderehen, Polygamie, Zwangsehen
Schutz vor ParallelgesellschaftenFörderung säkularer Initiativen und Musliminnen

Die Rebellion der Vernunft: Ein Aufbruch von innen

Es braucht eine Reformbewegung innerhalb der islamischen Community. Säkular orientierte Musliminnen und Muslime – darunter auch die Autorin selbst – haben eine Initiative gegründet. Ihr Ziel: eine religionskritische, aufklärungsoffene Auseinandersetzung mit dem Islam. Eine klare Absage an jede Form des politischen oder radikalisierten Islams.

LESEN:  Wenn Wahlsiege zur demokratischen Zerreißprobe werden

Diese „Rebellion der Vernunft“ ist notwendig, weil sie:

  • den demokratischen Grundkonsens schützt,
  • den Einfluss islamistischer Ideologien zurückdrängt,
  • die Rechte von Frauen, Kindern und Minderheiten stärkt.

Fazit: Nur klare Prinzipien bringen echten Fortschritt

Wenn die vierte Islam Konferenz Wirkung entfalten soll, muss sie mehr sein als ein Gesprächskreis. Sie muss klare Standards setzen, sich von rückwärtsgewandten Kräften abgrenzen und säkulare Positionen stärken.

Der Islam kann Teil Deutschlands sein – aber nur, wenn er sich dem demokratischen Gemeinwesen unterordnet. Religionsfreiheit bedeutet auch: Freiheit von Religion. Wer hier lebt, muss sich an die Regeln des Rechtsstaats halten. Nur auf dieser Basis ist ein friedliches, respektvolles Miteinander möglich.

Jetzt ist der Moment, an dem Politik, Gesellschaft und muslimische Gemeinschaften gemeinsam zeigen können: Integration ist kein Selbstläufer – sie ist eine gemeinsame Aufgabe. Mit Mut, Klarheit und Vernunft.