Bankenunion: Eine stille Gefahr für deutsches Vermögen?

Bankenunion: Eine stille Gefahr für deutsches Vermögen?

Redaktion

Geld

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Während viele Bürger sich vor einem Staatsbankrott fürchten, droht in Wahrheit eine größere Gefahr: die massive Schuldenlast europäischer Banken. Durch die Bankenunion entsteht ein Haftungsnetz, das deutsche Steuerzahler und Sparer in eine finanzielle Mitverantwortung zwingt – für Risiken, die sie weder verursacht noch kontrolliert haben.

Drei Blasen in Europas Krisenstaaten

In vielen Ländern der Eurozone entstand eine gefährliche Mischung aus:

  • Immobilienblasen durch zu billige Kredite
  • Bankenblasen durch ungehemmtes Wachstum der Finanzinstitute
  • Staatsblasen durch übermäßige Ausgaben und neue Sozialversprechen

Beispiel Spanien:

  • Staatsausgaben von 2000 bis 2007 fast verdoppelt
  • Steuereinnahmen durch Immobilienboom künstlich aufgebläht
  • Sozialstaatsansprüche durch Expansion von Gesundheit und Bildung erhöht
  • Heute: Steuereinnahmen eingebrochen, Ausgaben weiter hoch

Diese Muster finden sich auch in Irland, Griechenland, Italien und Portugal – in unterschiedlicher Ausprägung.

Was macht die Bankenunion so gefährlich?

Die Bankenunion erlaubt, dass marode Banken mit europäischem Geld gestützt werden – konkret: über den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM). Deutschland haftet mit, ohne direkte Kontrolle.

Das bedeutet:

  • Die Verbindung zwischen Verantwortung und Haftung wird gekappt
  • Gläubiger und Aktionäre werden geschont – Verluste trägt die Allgemeinheit
  • Eine gemeinsame Einlagensicherung könnte deutsches Sparvermögen gefährden

Die Illusion der Kontrolle

Als Gegengewicht zur gemeinsamen Haftung wurde eine europaweite Bankenaufsicht unter der EZB eingeführt. Doch in der Praxis:

  • Hat Deutschland im EZB-Rat nicht mehr Gewicht als Malta
  • Werden Verluste weiterhin intransparent behandelt
  • Besteht kaum Anreiz für verantwortliches Bankverhalten
LESEN:  Bankenrettung durch den ESM: Wieder ein gebrochenes Versprechen

Übersicht: Wer haftet für wen?

InstrumentZielRisiko für Deutschland
Bankenunion (ESM)Rettung notleidender BankenHaftung ohne Mitsprache
Gemeinsame EinlagensicherungSicherung von Sparguthaben in EUZugriff auf deutsches Sparvermögen
Bankenaufsicht durch EZBKontrolle und StabilitätGeringe Einflussmöglichkeiten

Die wahren Zahlen: Bankschulden im Überblick

Die Höhe der Bankschulden einiger Eurostaaten übersteigt bei Weitem ihre Staatsverschuldung – und sprengt auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands.

Tabelle: Bankschulden nach Ländern (in Billionen Euro)

LandBankschulden
Spanien3,3
Griechenland0,4
Portugal0,5
Irland1,2
Italien3,7
Belgien1,1
Frankreich7,9
Gesamt18,1

Zum Vergleich:

  • Deutsches BIP (2012): 2,6 Billionen Euro
  • Steuereinnahmen (2012): 0,6 Billionen Euro
  • Vermögen der Deutschen: 8,7 Billionen Euro

Ein Verlust von nur 25 % dieser Bankschulden, wenn allein von Deutschland getragen, würde über 4 Billionen Euro kosten – also fast die Hälfte des Volksvermögens.

Fazit: Die eigentliche Gefahr heißt Haftungsunion

Die Bankenunion ist mehr als ein technisches Instrument. Sie ist ein finanzpolitisches Risiko für Deutschland. Denn sie:

  • Vergemeinschaftet Schulden, die aus nationalen Fehlern resultieren
  • Hebelt die Eigenverantwortung von Banken und Staaten aus
  • Belastet Deutschland unverhältnismäßig stark – ohne demokratische Kontrolle

Wer von „europäischer Solidarität“ spricht, darf nicht verschweigen, dass die Risiken extrem ungleich verteilt sind. Die Frage, wie viel Verantwortung Deutschland in Zukunft noch übernehmen kann – oder sollte –, stellt sich dringlicher denn je.