Editorial des Verlegers
Editorial des Verlegers
Liebe Leserinnen und Leser,
kein Vertun – die Lage ist ernst. Die dritte Welle der Coronakrise weitet sich aus – und Bundesregierung und Ministerpräsident:innen finden zu keiner klaren Linie. Die Impfungen gehen noch immer nur sehr schleppend voran, die Testinitiative rumpelt, und die jeweiligen Regeln sind allzu oft undurchdacht, übervorsichtig oder sind kaum mehr zu überprüfen und Verstöße nicht zu ahnden.
In diese Ausgabe des Hauptstadtbriefs am Sonntag kommentiert Ulrich Frei den bedenklichen Zustand der deutschen Pandemiepolitik. Frei, bis Anfang des Jahres Vorstand der Berliner Charité, spricht deutliche Worte – in der Hoffnung, dass die Bundesregierung und Chefinnen bzw. Chefs in den Ländern endlich ernst machen und an einem Strang ziehen.
Einige der unguten Gründe, warum jedoch weiterhin Skepsis angebracht ist, erläutert Albrecht von Lucke. Der Redakteur der Blätter für deutsche und internationale Politik skizziert schonungslos die nichts weniger als epochale Krise der Union. Einiges kommt dort in einem unglücklichen Dreieck zusammen: die planlose Pandemiebekämpfung, die ungelöste K-Frage und die noch lange nicht aufgearbeitete Vertrauenskrise angesichts Maskendeals und aserbaidschanischer Autokraten-Auftragsarbeiten.
Günter Bannas widmet sich in seiner Kolumne dem zukünftigen Personaltableau der Union – etwas unfein könnte man auch sagen: dem anstehenden Postengeschacher, in dem es wieder um eine stattliche Zahl männlicher Juristen aus Nordrhein-Westfalen gehen wird, die es alle auf prominente Positionen abgesehen haben.
Einen trotz der pandemischen Lage frohen und gesegneten Ostersonntag wünscht Ihnen
Ihr Detlef Prinz