Editorial des Verlegers
Editorial des Verlegers
Liebe Leserinnen und Leser,
während die Koalitionäre in spe in Berlin aus Sondierungsspiegelstrichen einen belastbaren Koalitionsvertrag auszuhandeln bestrebt sind – selbstverständlich ohne jeden Seitenblick auf die spätere Postenvergabe! – haben sich auf internationaler Bühne längst die Erwartungshaltungen an die neue deutsche Regierung herausgeschält.
Wir haben drei Auslandskorrespondenten gebeten, in einer ersten Runde von eben jenen Stimmungslagen in ihren Hauptstädten zu berichten.
Sabine Rau vom WDR schreibt aus Paris über Energie und Auslandseinsätze, Eric Bonse aus Brüssel über Klimaprogramme und Stabilitätsfonds und Fabian Kretschmer aus Peking über Außenhandel und Menschenrechtsfragen. Besonders auffallend im Blick auf die internationalen Impressionen: Der geschichtswissenschaftliche Topos von der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen wird genauso offensichtlich wie die politische Verehrung und Hochschätzung allerorten der scheidenden Bundeskanzlerin. Auch Freundinnen und Freunde Angela Merkels mag das, im Guten wie im Schlechten, nicht unberührt lassen.
Mit Abschieden aus der Politik befasst sich auch Günter Bannas. In seiner Kolumne Aus dem Bannaskreis fragt er, was für die einst Großen der deutschen Politik nach ihrem Ausscheiden kam – und für die jüngsten Abgänge kommen könnte.
Mit herzlichen Grüßen verbleibe ich bis zum kommenden Sonntag, an dem Sie den Hauptstadtbrief in einer neuen Wochenendausgabe erhalten werden,
Ihr Detlef Prinz