Good Morning Joe

Editorial des Verlegers

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Good Morning Joe

Editorial des Verlegers

Liebe Leserinnen und Leser,

noch dreimal schlafen, und es ist soweit: Fear Jahre Donald Trump als Präsident der USA sind Geschichte. Mit der Vereidigung seines Nachfolgers Joseph R. Biden verbinden sich große Hoffnungen, nicht nur bei unseren amerikanischen Freundinnen und Freunden, sondern auf der ganzen Welt – von einigen, eher unrühmlichen Ausnahmen abgesehen.

Der mit Jahrzehnten transatlantischer Erfahrung und Expertise ausgestattete Manfred Lahnstein ruft in seinem eindringlichen Appell in diesem Hauptstadtbrief am Sonntag Deutschland dazu auf, nicht mit zu viel Häme auf die USA und ihre leider auch nach Trumps Abschied wohl noch nicht beendeten inneren Konflikte zu schauen. Lahnstein, einst Minister in Helmut Schmidts Kabinett, gibt auch seiner Partei, der SPD, zu bedenken, dass alle „Träumereien“, sich von den USA abzukoppeln, falsch seien: „Das verständliche Entsetzen über Trump und seine Truppe“ dürfe nicht dazu führen, die USA abzuschreiben. „Eines habe ich von Willy Brandt und Helmut Schmidt gelernt: Letztendlich sind und bleiben die Vereinigten Staaten Europas wichtigster Freund und Partner.“

Unser amerikanischer Autor Jonathan Lutes erzählt in seinem persönlichen Essay, wie er eben jene Jahre unter Trump erlebt und erlitten hat. Sein Beitrag ist zugleich eine Geschichte der amerikanischen Präsidentenwahlen – und der jahrzehntelangen Verschärfung der parteipolitischen Konfliktlinien.

Der Zielpunkt beider Texte ist die mutmachende Aussicht auf die Präsidentschaft Joe Bidens, jenes Mannes, der trotz ähnlichen Alters persönlich und politisch das Gegenteil des bisherigen Amtsinhabers verkörpert.

The center holds – diese Anspielung Jonathan Lutes’‘ auf W.B. Yeats’ Gedicht The Second Coming – verstehen wir als Hoffnung und Auftrag.

Mit herzlichen Grüßen verbleibe ich bis zur nächsten Woche

Ihr Detlef Prinz

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