Editorial des Verlegers
Editorial des Verlegers
Liebe Leserinnen und Leser,
in dieser Ausgabe des Hauptstadtbriefs analysiert Henning Hoff die politischen Auswirkungen der viel beschworenen Zeitenwende durch Putins Angriffskrieg in der Ukraine. Hoff, Editor-at-Large der renommierten Zeitschrift Internationale Politik, warnt die Bundesregierung davor, auf eine vermeintliche Rückkehr zum Status quo ante zu hoffen und nicht anzuerkennen, dass Putins Kriegserklärung dem „Westen“ als Ganzem gelte.
Albrecht von Lucke seziert im zweiten Beitrag dieser Ausgabe die bedrohte Lage der Linkspartei, die zuletzt nicht nur das einstige Zugpferd Oskar Lafontaine verloren und den Einzug in den saarländischen Landtag verpasst habe, sondern auch im Bund in zwei Lager geteilt sei und einer veritablen Existenzkrise entgegensehe. Lucke, Redakteur der Blätter für deutsche und internationale Politik und als streitlustiger Gast in den politischen Talkrunden bekannt, sieht zwar Raum für eine Partei links der SPD, traut der Linken aber in ihrer derzeitigen Verfassung nicht zu, diese Rolle einnehmen zu können.
Günter Bannas blättert so erhellend wie vergnügt im „Kürschner“, dem berühmten rot-weiß-gestreiften Taschenbuch, das Kurzportraits sämtlicher Abgeordneten des Deutschen Bundestages versammelt.
Inge Kloepfer wirft ihren Zweiten Blick mit einem Auge auf die derzeitige Debatte über den Importstopp russischer Rohstoffe. Kloepfers Hauptfokus liegt aber auf der bisher so vernachlässigten Frage, wie es denn, politisch und wirtschaftlich, um Rohstoffe, insbesondere die Seltenen Erden aus China steht.
Im Postskriptum fragt Lutz Lichtenberger, wie lange die Putinsche Propaganda sein Machtgefüge noch stützen kann.
Mit herzlichen Grüßen verbleibe ich bis zur nächsten Woche
Ihr Detlef Prinz