Holen wir uns die Zukunft

Editorial des Verlegers

28
08
28
08

Holen wir uns die Zukunft

Editorial des Verlegers

Liebe Leserinnen und Leser,

Tanja Busses Leitartikel in dieser Ausgabe des Hauptstadtbriefs am Samstag ist ein Stimmungsaufheller! Nein, die Autorin redet die bedrohte ökologische Lage der Welt nicht etwa schön oder verkündet, das Problem des Klimawandels ließe sich mal eben so nebenbei lösen. Vielmehr macht sie sich mit Verve daran, eine sonderbare Fehlannahme in weiten Kreisen von Politik und ökonomischen Eliten aufzulösen. Busse zeigt, dass die Gründe, mit denen der ökologische Umbau der Wirtschaft verlangsamt oder gar vermieden werden soll, auch ins ökonomische Abseits führen, dass ökologisches Denken und Handeln nicht nur massive Kosten spart, nicht in fernen Zeiten, sondern schon jetzt, und dass nachhaltiges Wirtschaften eben bedeutet, auch nachhaltig Absatzmärkte und zukünftige Gewinne zu sichern. Wer will, kann natürlich auch noch einmal über Lastenfahrräder, Toastbrot mit Avocado oder Mandelmilch polemisieren. Muss aber nicht sein.

Andreas Rinke untersucht in seinem Beitrag für diesen Hauptstadtbrief, wie Armin Laschet und die Union auf das jüngste Umfragetief – und den Höhenflug der SPD – reagieren wollen. Der politische Chefkorrespondent der Nachrichtenagentur Reuters kennt die wichtigsten Protagonisten und strategischen Beraterinnen der Parteizentralen in Berlin und München und hat einen erhellenden Stimmungsbericht zusammengetragen.

Im politischen Spannungsfeld aller vier, von heute aus gesehen, politischen Kräfte, die nach dem 26. September eine Koalition in einer von zahlreichen Varianten bilden dürften, befindet sich der Protagonist von Inge Kloepfers Kolumne Auf den zweiten Blick. Kloepfer porträtiert dort nicht nur den Bürgermeister der Stadt Augustusburg in Sachsen, sie zeichnet zugleich auch ein Stimmungsbild des bundesrepublikanischen politischen Bewusstseins, jenseits der Extreme, aber auch jenseits der allzu einfachen Parteilogiken.

Erlauben Sie mir schließlich Ihnen auch noch meinen Kommentar zur Bundeswehr ans Herz zu legen, der mir nicht nur angesichts der Ereignisse in Afghanistan ein besonderes Bedürfnis war.

Mit herzlichen Grüßen verbleibe ich – bis morgen

Ihr Detlef Prinz

Weitere Artikel dieser Ausgabe