Editorial des Verlegers
Editorial des Verlegers
Liebe Leserinnen und Leser,
ich freue mich, Ihnen in dieser Ausgabe des Hauptstadtbriefs das Portrait der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas präsentieren zu dürfen, das Moritz Küpper für uns geschrieben hat. Küpper hat mit Freundinnen und Weggefährten, Kolleginnen, Bekannten und der zweiten Frau im Staat selbst gesprochen und ein im besten Sinne einfühlsames, anschauliches Bild Bas’ gezeichnet. Die Kritik an der parlamentarischen Praxis – der „Schwatzbudenvorwurf“ ist noch immer schnell bei der Hand, ist so alt wie die Bundesrepublik. Lebensweg und politischer Stil der Bundestagspräsidentin sind aber, gleich welcher Farbe im demokratischen Spektrum man zugeneigt ist, ein gutes Zeichen für die ausgleichende Wirkung und anregende Lebendigkeit der Institution. Sie gilt es zu wahren und zu pflegen.
Christoph Butterwegge, seit langer Zeit eine der kenntnisreichsten Stimmen in allen Fragen des Sozialstaats, analysiert im zweiten Beitrag dieses Hauptstadtbriefs Funktion und Folgewirkungen der jüngsten Beschlüsse zur Grundsicherung, des neuen „Bürgergeldes“.
Günter Bannas blickt in seiner Kolumne Aus dem Bannaskreis auf das Ende der sozialliberalen Koalition 1982 zurück – nicht ohne interessante Vergleiche zur Lage der Ampelkoalition heute zu ziehen.
Inge Kloepfers Zweiter Blick trifft eine jener Entwicklungen an der Schnittstelle von Ökonomie und Soziologie, die unsere Kolumnistin so sinnfällig zu beschreiben versteht wie kaum eine andere Autorin: Die offenen und ehrlichen Antworten auf die Frage, wie viel Menschen verdienen, sind ein Renner auf der Social-Media-Plattform TikTok. Kloepfer kann erklären, warum das so ist.
Im Postskriptum fragt Lutz Lichtenberger, warum Donald Trumps Anhänger sich so ohne geistigen Widerstand von ihrem Idol und dessen Konsorten betrügen lassen, nicht im übertragenen, sondern ganz handfesten Sinn.
Bis zur nächsten Woche verbleibe ich mit herzlichen Grüßen
Ihr Detlef Prinz