Nervenaufreibung

Editorial des Verlegers

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Nervenaufreibung

Editorial des Verlegers

Liebe Leserinnen und Leser,

für diese Ausgabe des Hauptstadtbriefs konnten wir Josef Braml gewinnen, einen Blick auf die Vielzahl sich gleichzeitig ereignender globaler Krisen zu werfen, welche die tägliche Zeitungslektüre derzeit zu einem besonders nervenaufreibenden Unterfangen machen. Da wären, ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Krieg in der Ukraine, eine nicht ausgestandene Pandemie, Inflation, Klima, Energie und Hungersnöte, bis hin zu den Populisten und Autokraten in Ungarn und Russland – und am Sonntag auch in Frankreich?

Braml, Generalsekretär der Deutschen Gruppe der Trilateralen Kommission und Autor des Buches „Die transatlantische Illusion. Die neue Weltordnung und wie wir uns darin behaupten können“, das soeben beim Verlag C.H.Beck erschienen ist, beschreibt mit souveränem Überblick die Gemengelage für die westlichen Mächte und analysiert die Herausforderungen morgen und übermorgen.

Mit der angesprochenen französischen – und europäischen – Schicksalswahl beschäftigen sich Claus Leggewie, der von Paris aus die gespannte Lage schildert, und unsere Kolumnistin Inge Kloepfer, die in ihrem Zweiten Blick mittels Pierre Bourdieus Habitus-Theorie die französischen Konfliktlinien theoretisch und lebenspraktisch deutet.

Günter Bannas wundert sich in seiner Kolumne Aus dem Bannaskreis über den neuesten Trend zum Flagellantentum in der deutschen Politik, hinter dem er zugleich aber auch parteipolitische Interessen vermutet.

Im Postskriptum liest Lutz Lichtenberger Irmgard Keuns Roman „Nach Mitternacht“ aus dem Jahr 1937 nicht nur als „Buch der Stunde“, sondern auch als große Literatur.

Mit herzlichen Grüßen verbleibe ich bis zur nächsten Woche

Ihr Detlef Prinz

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