Editorial des Verlegers
Editorial des Verlegers
Liebe Leserinnen und Leser,
so viel dürfte feststehen: Das Debakel am Hindukusch, ganz gleich, wie viel Schuld Deutschland daran trägt, muss zu einer außenpolitischen Zäsur führen.
Nach dem 11. September 2001 hieß es immer wieder, nichts sei mehr, wie es vorher war. (Die Sicherheit Deutschlands werde am Hindukusch verteidigt – auch der so häufig zitierte Satz des Verteidigungsministers Peter Struck aus dem Jahr 2002 hat heute noch einmal einen neuen, unguten Beiklang bekommen.)
Wir haben drei profilierte Außenpolitiker des Deutschen Bundestags um ihre Vorstellung dessen gebeten, was heute und morgen geschehen muss – in der Bundesregierung, den Ministerien, im Parlament, der Bundeswehr und weiteren außenpolitischen Institutionen, sei es der Bundessicherheitsrat oder die Nato –, um die humanitäre Katastrophe in Afghanistan zu mildern, die sich vor unseren Augen abspielt, aber auch im Blick auf die leider wahrscheinlichen internationalen Krisenfälle von morgen.
Roderich Kiesewetter von der CDU, Alexander Graf Lambsdorff von der FDP und Rolf Mützenich von der SPD lassen in ihren Beiträgen ähnliche Schlussfolgerungen anklingen – ein hoffnungsvolles Zeichen dafür, dass der Deutsche Bundestag über Parteigrenzen hinweg sich auf wirkungsvolle und schnelle Schritte einigen könnte. Aber es wird auch deutlich, wo die Unterschiede in der Bewertung der notwendigen Konsequenzen liegen.
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Anne Wizorek macht sich in ihrer Kolumne Direktnachricht für die Ausweitung des Wahlrechts für junge Menschen stark, die vom Klimawandel und der politischen Zögerlichkeit besonders betroffen sind, und ebenso für Menschen ohne deutschen Pass, die aber schon seit mindestens fünf Jahren bei uns leben. Demokratietheorie und Lebenswelt, leicht abgewandelt von Jürgen Habermas, treffen dort aufeinander. Bester Stoff für lebendige Debatten im Biergarten, auf Sommerfesten und bei Spaziergängen!
Mit herzlichen Grüßen verbleibe ich – bis morgen
Ihr Detlef Prinz