Editorial des Verlegers
Editorial des Verlegers
Liebe Leserinnen und Leser,
eröffnet wird diese Ausgabe des Hauptstadtbriefs von einem unserer Herausgeber: Ulrich Deppendorf. Seine Bestandsaufnahme der politischen Großwetterlage ist Analyse, Kommentar und Appell, an die Politik nicht weniger als an uns Bürgerinnen und Bürger, die Zeitenwende nicht als medial überstrapaziertes Modewort wegzusortieren, sondern sachlichen Auges den alten Spontispruch „Das Private ist politisch“ politisch, volkswirtschaftlich und ökologisch als Auftrag zu verstehen. Ein gewichtiger Beitrag.
Eckhard Jesse, einer der renommiertesten deutschen Parteienforscher, spielt im zweiten Featurebeitrag dieses HSBs durch, wie eine Wahl- und Parlamentsreform aussehen könnte, die auf die vielbeschworene, besser: vielbeklagte, „Entdemokratisierung der Demokratie“ (Philip Manow) antwortet. Oder praktisch-prosaischer: auch eine bedenkenswerte Alternative zu der verfahrenen Debatte über eine Wahlrechtsreform, die das weitere Anwachsen des Bundestags abzuwenden versucht.
Günter Bannas würdigt zu dessen 90. Geburtstag mit Otto Schily im Bannaskreis eine der prägendsten Gestalten der deutschen Politik, an dessen politischer Entwicklungsgeschichte deutsche Zeitgeschichte plastisch wird.
Inge Kloepfer deckt in ihrem Zweiten Blick einige unangenehme Wahrheiten über Gaspreise, Sanktionen und die besondere politische Ökonomie der Putinschen Herrschaft in Russland auf, die es zu beachten gilt – auch wenn man den Kurs Deutschlands und der EU gegen den Angriffskrieg Russlands prinzipiell für richtig und notwendig hält.
Im Postskriptum erinnert Lutz Lichtenberger – aus mehr als nur einem aktuellen Anlass – an Günter Gaus’ großartigen Podcast avant la lettre „Zur Person“.
Mit herzlichen Grüßen verbleibe ich bis zur nächsten Woche
Ihr Detlef Prinz