Editorial des Verlegers
Editorial des Verlegers
Liebe Leserinnen und Leser,
in diesem Hauptstadtbrief am Sonntag meldet sich die Bundesbildungsministerin Anja Karliczek zu Wort – mit einer ehrlich abwägenden Zwischenbilanz aus aktuellem Anlass. Wie sind die Schulen durch die erste Coronaphase gekommen? Welche Fortschritte in Sachen digitalem Lernen wurden gemacht? Wo gibt es Nachholbedarf?
Karliczek beschreibt die Bemühungen der Bundesregierung, die Schulen besser auszustatten, vergisst dabei aber nicht zu betonen, dass zum schulischen Erfolg mehr gehört als eine gute technische Ausstattung: „Vor allem müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass Laptops, Smartboards und Server nicht per se bessere Bildung bedeuten. Wir reden derzeit nur über die Voraussetzungen für digitalen Unterricht, weniger darüber, was gute Bildung in heutiger Zeit ausmacht.“
Im zweiten Beitrag dieses Hauptstadtbriefs trägt der ausgewiesene Parteienforscher Oskar Niedermayer seine schon beinahe spektakuläre, aber sachlich und nüchtern ausgeführte These vor, dass die Wahrscheinlichkeit eines grün-rot-roten Bündnisses nach der Bundestagswahl im Herbst 2021 sehr viel größer ist, als es derzeit behandelt wird. Niedermayer geht davon aus, dass die Union ohne Angela Merkel an Stärke einbüßen wird und die Grünen lieber den Kanzler oder die Kanzlerin in einem Linksbündnis stellen würden, als Juniorpartner in einer schwarz-grünen Regierung zu sein. Niedermayers Analyse dürfte nicht nur im politischen Berlin für Aufsehen sorgen.
Mit herzlichen Grüßen verbleibe ich bis zur nächsten Woche
Ihr Detlef Prinz