Reich und Bund

Editorial des Verlegers

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Reich und Bund

Editorial des Verlegers

Liebe Leserinnen und Leser,

in diesem Hauptstadtbrief spielt unser außenpolitischer Korrespondent Henning Hoff die Szenarien möglicher Kriegsverläufe in der Ukraine durch. Hoff, Editor-at-Large der Zeitschrift Internationale Politik, eine der kundigsten außenpolitischen Stimmen in Deutschland, versteht es, die tagesaktuellen Entwicklungen mit dem klugen Blick auf darüber hinausgehende Entwicklungslinien zu verbinden – eine klarsichtige und erhellende Analyse.

In jene Orientierung vermittelnde Kerbe schlägt auch Michael Schaefers Einordnung der jüngsten innen- und außenpolitischen Manöver Chinas. Der langjährige Botschafter Deutschlands in Peking kennt sich nicht nur hervorragend im dortigen Machtgefüge aus, er ist auch mit den realpolitischen Mechanismen vertraut. Seine Skizze einer deutschen Politik gegenüber China ist Pflichtlektüre für die außenpolitische Elite in Berlin.

Günter Bannas’ Kolumne schließt an den China-Fokus an – mit just jenen politisch-zeithistorischen Anmerkungen, die das Bild konturenscharf abrunden.

Inge Kloepfer wirft ihren Zweiten Blick auf einige eigentümliche Katastrophenpropheten im politischen Berlin und so manchen Wirtschaftsforschungsinstituten, die mich an den schönen Buchtitel Friedrich Sieburgs erinnern, der schon 1954 von der „Lust am Untergang“ schrieb – mit dem angesichts des heutigen Dauertalkshowpalavers nur noch sinnfälligeren Untertitel „Selbstgespräche auf Bundesebene“.

Im Postskriptum verleiht Lutz Lichtenberger der fabelhaften Autorin und Podcasterin Allison Gill einen ersten – weitere sind fällig – Orden für ihren Beitrag in der Washington Post, der sechs Monate nach Veröffentlichung konkrete politische Wirkung entfaltet hat.

Mit herzlichen Grüßen verbleibe ich bis zur nächsten Woche

Ihr Detlef Prinz

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