Editorial des Verlegers
Editorial des Verlegers
Liebe Leserinnen und Leser,
in den Parteizentralen der Union und der Grünen knobeln die Strateg:innen an dem Problem, wie Parteien gegeneinander mit der gebotenen Härte Wahlkampf führen können, die im Herbst womöglich zusammenarbeiten müssen.
Gab es da nicht noch eine andere Partei, die sogar einen eigenen Kanzlerkandidaten hat?
Aber im Ernst: Was macht eigentlich die SPD? Ursula Münch geht in diesem Hauptstadtbrief am Sonntag dieser Frage in ihrer mustergültig elegant-gelehrten Art nach, indem sie nicht einfach wie in unzähligen Leitartikeln die Stärken und Schwächen des gegenwärtigen sozialdemokratischen Personals durchspielt, sondern die strategischen Dilemmata der Partei seziert. Die Direktorin der Akademie für Politische Bildung in Tutzing beleuchtet zugleich aber auch die politischen Potenziale der SPD, dem Schicksal der Funktions- und Funktionärspartei zu entgehen.
Im zweiten Beitrag steckt Agnieszka Brugger von den Grünen die außenpolitischen Leitlinien der Partei im Blick auf die Lage in Afghanistan ab. Die Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende, die man dem Team der Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock zurechnen darf, benennt die strategischen Versäumnisse aus 20 Jahren bewaffneten Einsatzes der internationalen Koalition am Hindukusch – und die Verantwortung, von der sich Deutschland und die internationale Gemeinschaft auch jetzt nicht lossagen sollen.
In seiner Leitglosse Aus dem Bannaskreis präsentiert unser Kolumnist Günter Bannas seine so amüsante wie vielsagende parteipolitische Farbenlehre.
Mit herzlichen Grüßen verbleibe ich bis zur nächsten Woche
Ihr Detlef Prinz